Wie wurdest Du Teil des Reiner Lemoine Netzwerks?

Im Herbst 2017 habe ich meine Masterarbeit am RLI angefangen, bei Paul Bertheau, der damals seine Doktorarbeit schrieb. Es war ein absolutes Traumprojekt: Ich durfte für vier Wochen auf eine kleine philippinische Insel reisen und dort mit einer Gruppe von lokalen Studierenden die Inselbewohner*innen nach ihren Strombedarfen befragen. Ich erinnere mich an Übernachtungen in Hängematten, frische Kokosmilch und spannende Erkenntnisse und Begegnungen. Nach meiner Masterarbeit hatte ich das Glück, als wissenschaftliche Mitarbeiterin am RLI bleiben zu dürfen.

Woran wuselst Du gerade rum?

Zurzeit koordiniere ich zwei Projekte in Nigeria, in denen es um nachhaltige Stromversorgung in nicht-urbanen Regionen geht. Wir arbeiten mit spannenden lokalen Partnerorganisationen zusammen, erheben quantitative und qualitative Daten und entwickeln offen zugängliche software-tools und Modelle, um einen Beitrag zum SDG 7 zu leisten. Außerdem engagiere ich mich in der „Social justice“-Gruppe am RLI, in der wir uns über Themen wie Inklusion, Gerechtigkeit, etc. austauschen. Privat bin ich als Rechtsberaterin von Menschen mit Fluchtgeschichte tätig, höre gerne Musik und versuche regelmäßig Yoga zu machen. 

Wofür sollten wir uns dieser Tage vernetzen?

In der Arbeit in internationalen Projekten finde ich es oft herausfordernd den lokalen Partnern auf Augenhöhe zu begegnen. Das liegt meiner Meinung nach vor allem an den Förderstrukturen, von denen unsere Projekte abhängig sind: Die lokalen Partner erhalten nur beschränkt Gelder und sollen trotzdem viel beitragen. Ich wünsche mir mehr Bewusstsein hierfür und gerechtere Ansätze um Länder des globalen Südens, die besonders von den Folgen des Klimawandels betroffen sind, unabhängiger handeln zu lassen und zu unterstützen.