Annegret Reithe wurde am 8. Mai 1983 in Leipzig geboren.
Ihr Abitur legte sie 2002 am naturwissenschaftlichen Johannes-Kepler-Gymnasium in Leipzig ab und nahm ihr Physikstudium an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena auf.
Bereits während ihres Studiums engagierte sie sich im Kulturreferat des Studentenrates. Außerdem beteiligt sie sich seit Mitte 2009 in der studentischen Initiative Sunfried e.V., welche mit Hilfe privater Investoren eine Photovoltaikanlage auf dem Dach der Universität Jena errichtete. Daneben leistet die Initiative aktive Bildungsarbeit in Sachen alternative Energien in Thüringen und wurde mit dem bundesweiten „Energien für Ideen“-Preis ausgezeichnet.
Im Laufe ihres Studiums beschäftigte sie sich schwerpunktmäßig einersteits mit den Materialwissenschaften, und erlangte außerdem vertiefte Kenntnisse in der Festkörperphysik. Sie schrieb ihre Diplomarbeit im Bereich der Astrophysik zum Thema der Spektroskopie und Photometrie junger variabler Herbig Ae/Be Sterne.
Im Oktober 2009 erlangte sie ihren Abschluss als Diplomphysikerin.
Seit Juni 2010 ist sie bei der Solarion AG in Dresden tätig und untersuchte im Rahmen eines SAB-Projektes Verschaltungsmaterialien auf ihre Langzeitstabilität.
Kurzbeschreibung des Promotionsvorhabens:
„Verkapselungs- und verschaltungsbedingte Degradationsmechanismen in flexiblen CIGS-Solarmodulen“
Solarmodule sind in ihrem Betrieb vielfältigen Beanspruchungen wie Feuchtigkeit, Temperaturschwankungen, Frost, ultraviolettem Licht und mechanischen Lasten durch Wind oder Schnee ausgesetzt. Während die Wirkung dieser Einflussfaktoren auf konventionelle, starre Module gut bekannt ist, sind im Falle von flexiblen, glasfreien Modulen noch viele Fragen offen. Dies gilt insbesondere für die Verschaltung von Einzelzellen zu einer Zellmatrix und die Kontaktierung dieser Zellmatrix durch Sammelleiter, die den Strom zu den Anschlüssen führen.
Die dünnen und flexiblen Zellen sollen im Modul durch verschiedene Materialien vor den schädigenden Einflüssen geschützt werden. Dazu zählen Front- und Rückseitenfolien sowie Einbettungsmaterialien. Erst aus dem Zusammenspiel dieser Einzelkomponenten lässt sich das Verhalten des Systems Solarmodul verstehen.
Zunächst sollen die in der Regel noch unbekannten chemischen und physikalischen Eigenschaften wie Elastizität, Transparenz, Haftung, rheologische Eigenschaften, elektrische Leitfähigkeit bestimmt werden. Dazu wird auch der Einfluss des Materialverhaltens auf die Moduleffizienz betrachtet und diskutiert.
Hinzu kommt die Betrachtung komplexer Probleme wie die gegenseitige Beeinflussung der Materialien untereinander, sowie der zusätzliche Einfluss der Umweltbedingungen, da Bewitterung und Belastung der Module zu Schädigungen der Einzelmaterialien, der Verschaltung und des Halbleitermaterials führen können.
Ausgehend von diesen Untersuchungen werden günstige Materialkombinationen für den Modulbau ermittelt und experimentell untersucht. Zudem sollen die Mechanismen und der Verlauf der Material-, der Zell- und der damit verbundenen Modulalterung untersucht, charakterisiert und beschrieben werden. Aus den Ergebnissen soll neben einem besseren Verständnis der Alterungsvorgänge in flexiblen Solarmodulen verbesserte Prüf- und Untersuchungsmethoden herausgearbeitet werden.