Sie haben Javascript deaktiviert. Zur vollständigen Darstellung und Nutzung der Seite sollten Sie Javascript aktivieren.
Emi Ichiyanagi

Emi Ichiyanagi

Eckdaten

  • RLS-Jahrgang 2018

Lebenslauf von Emi Ichiyanagi

Emi Ichiyanagi

Emi Ichiyanagi absolvierte den Masterstudiengang „Öffentliches und Betriebliches Umweltmanagement“ an der Freien Universität Berlin mit den Schwerpunkten der Umweltpolitik und Umweltrecht. Sie schrieb ihre Masterarbeit zu dem Thema „Die Rolle der Medien in der Energiepolitik nach Fukushima: Ein Vergleich zwischen Deutschland und Japan”. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin, zuerst am Renewable Energy Institute in Tokyo, und danach an der Nagoya Universität in Japan, beschäftigte sie sich mit internationalen Forschungsprojekten zum Thema Energiewende in Deutschland und Japan. Für ihre Dissertation, absolvierte sie Forschungsaufenthalte an der Technischen Universität München mit der Unterstützung der Japan Society for the Promotion of Science (JSPS). Zurzeit ist sie Doktorandin an der Graduate School of Global Environmental Studies der Kyoto Universität in Japan und arbeitet an ihrem Forschungsprojekt in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Umwelt- und Klimapolitik an der Technischen Universität München. Ihr Forschungsinteresse liegt auf dem Gebiet der deliberativen Demokratie sowie der Bürgerbeteiligung, insbesondere im Rahmen von energiepolitischen Prozessen in Deutschland und Japan.   

Kurzbeschreibung des Promotionsvorhabens:

Bürger und Experten in den Politischen Prozessen der Energiewende in Deutschland und Japan

Nach den Nuklearkatastrophen der Fukushima Daiichi Atomkraftwerke im Jahr 2011 haben Deutschland und Japan unterschiedliche politische Entscheidungen getroffen. Deutschland beschloss den Atomausstieg bis zum Jahre 2022 und ist derzeit mitten auf dem Weg in die „Energiewende“. Auch in Japan zeichnet sich durch die Einführung der Einspeisevergütung für erneuerbare Energien in 2012 ein leichter Wandel in der Energiepolitik ab. Jedoch strebt Japan an, die Kernenergie als ein fester Bestandteil in der Stromversorgungszusammensetzung auf 20 bis 22% im Jahr 2030 zu erhöhen. Trotz dieses Unterschiedes zwischen den beiden Ländern, unterstützen sowohl in Deutschland als auch in Japan Mehrheiten der öffentlichen Meinungen die Energiewende. Wodurch entstehen die Unterschiede der politischen Entscheidungen trotz der Ähnlichkeiten der öffentlichen Meinungen in den beiden Ländern? Die Dissertation analysiert die Rollen der Bürger und Experten in den politischen Entscheidungsprozessen der Energiewende in Deutschland und Japan nach „Fukushima“ in 2011. Ein besonderer Forschungsschwerpunkt liegt dabei auf den innovativen Formen der Bürgerbeteiligung wie deliberative mini-publics, bei denen zufällig ausgewählte Bürger in den Prozessen nationaler Energiepolitik einbezogen sind. Zu den empirischen Fallstudien gehören das Nationale Begleitgremium (NBG) in Deutschland sowie das Deliberative Polling in Japan.

Wie beeinflusst die Beteiligung der zufällig ausgewählten Bürger in solchen deliberativen Foren die energiepolitischen Prozesse? Wie spiegeln sich öffentliche Meinungen durch die deliberativen Foren in den politischen Entscheidungsprozessen der Energiepolitik nach den FukushimaNuklearkatastrophen wider? Um diese Fragen zu beantworten werden semi-strukturierte Interviews und Literaturrecherchen in Feldforschungen in Deutschland und Japan durchgeführt. Mit den gesammelten Dokumenten und Audiodaten wird anschließend eine qualitative Inhaltsanalyse durchgeführt.

Das Ziel der Dissertation ist zu untersuchen, welche Ansätze der partizipativen Governance sowie was für eine Bürger-Experten Beziehung zu den deliberativen und demokratischen politischen Entscheidungsprozessen führen. Deutsche und japanische Fallstudien aus vergleichender Perspektive tragen empirisch dazu bei, zu ergründen, ob und wenn ja warum eine aktive Beteiligung von Bürger und Experten für eine Erhöhung der Transparenz und Akzeptanz in den politischen Prozessen der Energiewende relevant ist. Ein theoretischer Beitrag dieser Studie liegt in der vertieften Klassifizierung der deliberativen mini-publics und der Bürgerbeteiligung.

Die Dissertation wird von Prof. Makoto Usami an der Kyoto Universität in der Kooperation mit Prof. Miranda Schreurs an der Technischen Universität München betreut.