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Martha Hoffmann

Martha Hoffmann

Eckdaten

  • RLS-Jahrgang team

Lebenslauf von Martha Hoffmann

Martha Hoffmann

Martha Hoffmann studierte an der Technischen Universität Berlin im Bachelorstudium Energie- und Prozesstechnik, welches sie mit einem Praktikum und einer Bachelorarbeit am Institut für ökologisches Wirtschaften (IÖW) beendete. Im Anschluss verbrachte sie ein Auslandssemester an der Staatlichen Universität Irkutsk (ISU) (Russland), wo sie Aspekte des Umweltmanagements kennenlernte.

Im Masterstudium Regenerative Energiesysteme führte sie einer studentischen Forschungsarbeit im Modul Energy and Development Project durch, in der sie dezentrale vernetzte Energiesysteme (Swarm Grids) untersuchte. Mit ihrer Forschung besuchte sie Konferenzen und veröffentlichte ihre erste wissenschaftliche Publikation. In einem Praktikum bei Oorja Development Solutions Limited in New Delhi (Indien) lernte sie die Planung und Umsetzung von Micro Grid Projekten zur Elektrifizierung kennen. Aus den Problemen vor Ort leitete Martha das Thema ihrer Masterarbeit ab, und untersuchte die Auswirkungen und Geschäftsmodelle bei Ankunft des nationalen Stromnetzes an Micro Grid Standorten mithilfe eines selbstprogrammierten open-source Simulationstools (Offgridders). Martha schieb diese Masterarbeit am Reiner Lemoine Institut.

Im Anschluss an den Masterabschluss wurde Martha Hoffmann wissenschaftliche Mitarbeiterin am Reiner Lemoine Institut. Sie arbeitete als Projektleiterin im Konsortium des H2020 Forschungsprojektes E-LAND, welches die Planung, Implementation und den Betrieb von sektorgekoppelten lokalen Energiesystemen untersucht. In diesem Zusammenhang übernahm sie die Leitung in der Entwicklung des open-source Simulationstools Multi-Vector Simulator (MVS), besuchte Konferenzen und betreute Masterarbeiten.

Kurzbeschreibung des Promotionsvorhabens:

Optimierung und Planung dezentraler Energiesysteme unter Berücksichtigung sozialer Faktoren und Verteilungsgerechtigkeit („Energy Justice")

Im Zuge der Dekarbonisierung der Energieversorgung kommt es zu einer zunehmenden Dezentralisierung des Energiesystems, was einer Anpassung des Energiemarktes bedarf. Die Planung von Systemen sowie Marktanreizen und der Vergütung von Flexibilitätsoptionen basiert dabei meist auf einer techno-ökonomischen Analyse, in der soziale Aspekte nur am Rande betrachtet werden. Um die Akzeptanz der Energiewende nicht zu gefährden, sollten soziale und sozio-ökonomische Aspekte in die Systemmodellierung einfließen. Insbesondere sollte dabei auf den Aspekt der Verteilungsgerechtigkeit („energy justice") und die Gefahr von Energiearmut eingegangen werden.

Im Rahmen dieses Promotionsvorhabens werden mithilfe von Literaturrecherche und Stakeholder-Workshops die wichtigsten Indikatoren herausgearbeitet, die in einer integrierten Energiesystemplanung berücksichtigt werden sollten. Darauf basierend soll ein Tool zur multi-kriteriellen Analyse erstellt werden, dass die Umsetzung einer sozial gerechten Energiewende vorantreiben kann. Ein Fokus liegt hierbei auf der Strom- und Wärmeversorgung auf Quartiers- und insbesondere Haushaltsebene. Zunächst soll die aktuelle Versorgungssituation bewertet werden, dann folgt die Abschätzung der Auswirkungen von zukünftigen Trends und Reformen, wie Sektorenkopplung, der Integration und Vergütung dezentraler Flexibilitätsoptionen und einer CO2- Bepreisung. Im Abschluss sollen Maßnahmen, welche die Energiewende gerecht gestalten können, untersucht werden, z.B. die Einführung von Rückerstattungsmaßnahmen von besonders belasteten Haushalten.

Am Ende ergeben sich aus der Forschung Handlungsempfehlungen für die Politik und Betreiber:innen von dezentralen Energiesystemen, um die Energiewende sozial gerecht zu gestalten.