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Von 2000 - 2006 studierte Sarina Keller an der Universität Karlsruhe (TH) Wirtschaftsingenieurwesen mit den Studienschwerpunkten Energieerzeugung und -versorgung (insbesondere regenerative Energien), Wirtschaftspolitik und Ressourcenökonomie.
2002 konnte sie am Institut für Umwelt- und Energiesysteme (IMES) der Universität Lund eine Studienarbeit schreiben zum Thema „Residential Heat Pumps in Germany - Technology, Policy, Actors and Markets“. Im folgenden Jahr ging sie im Rahmen des Erasmusprogramms für ein Jahr an die KTH Stockholm. Bei einem sechsmonatigen Praktikum bei der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) in Tunis konnte sie sich intensiv beschäftigen mit der Energiesituation in Tunesien und erarbeitete, gefördert durch den DAAD und die Ludwig-Bölkow-Stiftung, die Diplomarbeit über „Energy policy options for Tunisia with special regard to support strategies for renewably generated electricity“. Seit Studienabschluß arbeitet Sarina Keller am Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie in der Abteilung „Zukünftige Energie- und Mobilitätsstrukturen“. Neben dem Studium arbeitete sie außerdem mehrere Jahre in der Abteilung Energietechnik und Energiepolitik am Fraunhofer Institut ISI in Karlsruhe als studentische Hilfskraft, absolvierte Praktika z.B. bei der EnBW AG und bei Siemens und nahm am Nachhaltigkeitsgipfel der „National Model United Nations 2002“ teil.
Die geplante Dissertation mit dem Titel „Spezifische internationale Marktchancen deutscher Unternehmen in der Wertschöpfungskette erneuerbarer Energien“ analysiert die Zukunft der internationalen Märkte für Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energien und die Entwicklung der Wettbewerbsfähigkeit und Marktführerschaft der in diesem Bereich tätigen deutschen Branchen.
Die weltweiten Märkte für Technologien zur Nutzung Erneuerbarer Energien, die als eine Lösungsstrategie für die zunehmende Klima-, Umwelt- und Ressourcenproblematik gesehen werden, erleben in den letzten Jahren enorme Nachfragesteigerungen. Neue und wachsende Absatzmärkte können von den im Zulieferbereich, als Produzenten von Komponenten und Anlagen sowie in der Anlagenplanung, im Anlagenbau und Betrieb tätigen Firmen erschlossen werden und die aktuelle Lage präsentiert sich als positiv. Deutsche Unternehmen konnten sich dabei in der Vergangenheit durch ausgereifte Technologien, gute Qualität und Erfahrung auf dem Weltmarkt profilieren. Bei mehreren Technologien wie Photovoltaik oder Windkraft gehört Deutschland zur Weltmarktspitze. Durch die stark gestiegene Bedeutung des Außenhandels dieser Technologien stellt sich die Frage, wie sich die Situation bei den Absatzmärkten und die deutsche Marktpartizipation entwickeln wird. Die internationale Konkurrenz ist in den letzten Jahren stetig intensiver geworden, und durch den verstärkten Wettbewerb und andere Faktoren ist in Zukunft auch eine veränderte Nachfrage nach deutschen Produkten möglich.
Auf Grund der erläuterten Problematik ergeben sich zwei zentrale Fragen:(1) Welche Schlüsselmärkte bestimmen die Zukunft der Branchen, die an der Wertschöpfung von Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energien partizipieren?(2) Wie entwickelt sich die Zukunft deutscher Wettbewerbsfähigkeit bei Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energien? Die Relevanz des Forschungsthemas kann in der Forschungslücke hinsichtlich belastbarer Daten zur Prognose der weiteren Entwicklung betroffener Branchen gesehen werden. Eine umfassende und dynamische angelegte Analyse von Interdependenzen und Erfolgsfaktoren für eine zukünftige tragfähige industriepolitische Strategie der Branche erscheint aber nötig und soll den Kern des Dissertationsvorhabens darstellen. Das Ziel sind die Einschätzung industriepolitischer Chancen deutscher Hersteller, die Bestimmung der Determinanten für zukünftigen Erfolg und die Identifikation nötiger Ausgangsbedingungen.
Als methodische Grundlage der Dissertation dienen Theorien des Ökonomen Michael E. Porter. Die in seinen Büchern über Wettbewerbstheorie dargestellte Strukturanalyse sowie die evolutorischen Prozesse von Branchen sollen mit einer für die Dissertation angepassten Version die Eigenschaften der Branchen und nationalen Rahmenbedingungen im weltweiten Wettbewerb analysieren. Der erste Teil der Dissertation stellt eine Ist-Analyse dar hinsichtlich Technologiebedarf, Rahmenbedingungen und internationaler Herstellermärkte. Die Strukturanalyse bezieht sich auf die Branche, die auf Grund der Ausbauperspektiven als zukunftsträchtig erachtet wird. In Teil zwei erfolgt dann die Analyse der Branchenentwicklung durch Identifikation von Erfolgsfaktoren. Dazu werden einwirkende Prozesse ebenso wie relevante Kriterien nach Porter für eine konkurrenzfähige Entwicklung analysiert und die Branche hinsichtlich dieser Kriterien untersucht.